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Entwicklungslinien des Empire

Aus:
Kritik der Weltordnung


Von Giovanni Arrighi

Das Empire bildet die neue Logik und Struktur von Herrschaft, die mit der Globalisierung des ökonomischen und kulturellen Austauschs in Erscheinung tritt. Es besteht in der souveränen Macht, wirkungsvoll diesen globalen Austausch zu regulieren und dergestalt die Welt zu regieren. Im Unterschied zu den Imperien der prämodernen und modernen Zeit kennt das nun singuläre Empire keine territorialen Grenzen und Begrenzungen mehr und auch kein Zentrum der Macht. Vielmehr stellt es einen dezentrierten und deterritorialisierten Herrschaftsapparat dar, der die gesamte globale Sphäre inkorporiert.

Die Etablierung dieser neuen Logik und Struktur von Herrschaft geht »mit der Verwirklichung des Weltmarkts und der globalen reellen Subsumtion der Gesellschaft unter das Kapital Hand in Hand« (S. 341). Die Welt der Nationalstaaten und der konkurrierenden Imperialismen in der Moderne war dazu geschaffen, »dem Kapital in seiner Phase globaler Eroberung zu Diensten zu sein und seine Interessen zu vertreten«. Zugleich allerdings »schuf und sicherte« diese Welt »rigide Grenzen (…), die tatsächlich den freien Fluss des Kapitals, der Arbeitskraft wie der Waren blockierte – und so schließlich notwendigerweise die volle Entfaltung des Weltmarkts drosselte« (ebd.). Insofern das Kapital sich selbst auf dem Weltmarkt realisiert, ist seine Tendenz »ein glatter Raum, den unkodierte Ströme, Flexibilität, beständige Modulation und tendenzieller Ausgleich definieren« (S. 336).

Die Vorstellung des Empire als eines »glatten Raums« ist ein zentrales Thema in dem Buch von Hardt und Negri. Die Glättung betrifft jedoch nicht in erster Linie die Aufteilung der Welt in Nationalstaaten und ihre Imperien oder Einflusszonen, obgleich sie die verschiedenen Nationalfarben »in den weltumspannenden Regenbogen des Empire« zusammenfließen lässt (S. 11). Bezeichnenderweise berührt sie jedoch entscheidend die Aufteilung in Erste, Zweite und Dritte Welt, in Norden und Süden, in Zentrum und Peripherie. Während die Zweite Welt verschwunden ist, trete die Dritte in die Erste Welt ein, etabliere sich »in deren Herzen als Getto, Barackensiedlung oder Favela«. Die Erste Welt, nun umgekehrt, schiebe sich in



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Kritik der Weltordnung
Thomas Atzert / Jost Müller (Hg.)
Globalisierung, Imperialismus, Empire
144 Seiten
1. Auflage 2003
ISBN: 3-89408-089-2
Preis: € 14 
(zzgl. Porto+Versand)
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